Hedgehog—Igel—Partyigel!
Autorin: Kimberley Hoffman
Lesezeit ca. 6 Minuten
Videolänge ca. 6 Minuten
Wie entsteht ein Partyigel?
Woran denkst du, wenn du das Wort »Igel« liest? Welche Assoziationen lassen sich vor deinem geistigen Auge blicken? In der deutschen Sprache gibt es einige Begriffe, wie etwa »einigeln«, »Igelball«, »Igelkartoffeln«, »Igelstellung«, »Seeigel«, »Igelburg«, »Igelbär« und vieles mehr. Aber habt ihr vielleicht an einen Partyigel gedacht?
Von einem Igel gepickst?
Bei Lotte Wagners Inkbuddies war neulich der Prompt einen »Hedgehog« zu Deutsch »Igel« zu zeichnen. Wieso ein Prompt und was ist Inkbuddies? Dazu gleich mehr.
In meinem Speed-Video siehst du mir über die Schulter während ich meine Igelzeichnung skizziere. Das Video ist relative kurz—ich habe ca. 20-25 Minuten für die Igelskizze gebraucht. Später habe ich sie mit Aquarell gemalt. Wenn ich das Video dazu hoch geladen habe, poste ich ihn natürlich auch im Blog.
Kann ein Wort wie »Igel« dich auf eine Zeitreise katapultieren?
Als ich den Begriff »Igel« lass, dachte ich sofort ich an eine Zeile aus einem Theaterstück, das wir in der 3. Klasse gespielt haben. Frau Cacciatore war meine Lehrerin. Der Text lautete: »But Porcupine told me that it was a chair«. (Aber Stachelschwein sagte, es sei ein Stuhl). Nun, Porcupine war eigentlich ein Stachelschwein (da hat mein Hirn wohl mit Assoziationen jongliert), was ja etwas anderes ist, als ein Igel. Aber mit ihren vielen Stacheln—ein bisschen ähnlich sehen sich doch. Und ich höre gleichzeitig die Stimme meines Vaters, der mich damals (und manchmal heute noch) mit diesem einen Satz immer aufgezogen hatte. Das hat der Inkbuddies-Prompt zuerst ausgelöst.
Ein Igel ist kein Stachelschwein
Da aber ein Igel kein Stachelschwein ist, musste ich meine Gedanken noch weiter frei fließen und kreisen lassen, um dem Prompt »Hedgehog« gerecht zu werden. Das ist oft so, wenn ich male oder eine Illustration entwickle—ich hangle mich von Ast zu Ast, bis ich eine schöne Frucht ergattere—bis eine Idee sich in mein Hirn pikst, und Würzel schlägt.
So Retro
Und so kam es. Denn neulich (oder war es letztes Jahr? Weiß ich gerade nicht. Die Zeit vergeht in Fluge.) hatte ich für das Straßenfest Häppchen gemacht. Ich wollte nicht kochen. Ich hatte die Häppchen auf eine Melone aufgespießt—und jemand rief kichernd—»Ein Partyigel—so Retro!«. Stimmt. So ein Partyigel—Mid-Century-Modern. Super Retro und so. Mir IGEL – eh, egal. Hauptsache keine Küchenarbeit.
Mid-Century-Modern/Retro ließ mich dann an John Travolta und der Discokugel denken und an den Bee Gees Lied »You Should Be Dancing« (ein ganz schlimmer Ohrwurm). Von diesem Gedanken-Ast war es ein leichtes, mir tanzenden Partyigel vorzustellen, die Käsehäppchen auf dem Rücken aufgespießt haben—Partyigel, eben.
Stimmen, Farben, Menschen, Erlebtes, Gespieltes
Warum erzähle ich das alles? Manchmal fragen mich Leser, woher ich meine Ideen habe. Manchmal fallen mir Ideen wie ein plötzlicher Regenschauer ein. Aber häufiger—vor allem bei meinen Wimmelbildern, tauchen sie auf, als ich meinen Gedanken umherwandern lasse, während ich zeichne. Es sind Zwiegespräche zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Kleine Bläschen voller kindlicher Erinnerungen—Stimmen, Farben, Menschen, Erlebtes, Gespieltes.
Mein Vater sagte—neulich als ich mit ihm telefonierte—ich habe immer eine große Fantasie gehabt.
Es ist wunderschön, irgendwie immer meine Kindheit berühren zu können.
Und daran habe ich gedacht, als ich meine Partyigel gezeichnet habe.
Falls du Appetit auf kreatives Schaffen bekommen hast, habe ich noch einen Blogbeitrag für dich zum Nachmachen.
Lotte Wagners Inkbuddies
Lotte Wagner hat eine tolle Website für Leute, die gerne illustrieren und aus Spaß-an-der-Sache zeichnen. Alle vierzehn Tage gibt sie einen Prompt aus, und wenn du auf der Inkbuddies angemeldet bist—die Anmeldung ist zurzeit kostenfrei—kannst du mitmachen. »Funny Fortnight« heißt ihr Programm und ich finde es super, einfach ohne Druck mal meine Ideen Spielraum zu geben.
Partyigel Rezept
Ein Partyigel herzustellen, ist super einfach. Du brauchst:
- Eine große, runde oder ovale Frucht
- Eine Zitrone
- Kleinere Früchte oder Fruchtstücke und -würfel, wie Erdbeeren, Apfelstücke, Heidelbeeren, Melonenwürfel, Trauben
- Käsewürfel
- Schaschlikspieße, kleine Holzspieße
- Wähle eine große, runde Frucht aus, wie etwa eine Melone oder Grapefruit. (Eine Apfelsine täte es auch, aber dann wäre es für eine Party for One oder Two—das habe ich für das Foto gemacht) Halbiere sie und lege sie auf eine Platte, sodass die Schnittseite auf die Platte aufliegt.
- Für den Kopf halbiere eine Zitrone und dann schneide sie längs durch. Hole etwas von dem Fruchtfleisch an der runden Kante aus, sodass der Zitronenviertel an deine Basisfrucht gut anliegt. Du kannst mit Zahnstocher die Zitrone von innen an der großen Frucht befestigen. (Solltest du aber eine große Frucht verwenden, dann könntest du eine Birne oder andere größere Frucht für den Kopf wählen).
- Für das Gesicht: Stecke die Hälften einer halbierten Blaubeere auf zwei kleine Holzspieße auf und drücke sie in die Zitrone hinein. Für die Nase kannst du eine Erdbeere oder Brombeere wählen und diese auch mit einem kleinen Holzspießchen an die Zitronen befestigen. In meinem Foto habe ich das Stielende der Zitrone als Nase verwendet. Das geht auch.
- Dann spieße die Käsewürfel auf und stecke sie fächerartig in der großen Frucht hinein. Achte darauf, dass die Holzspieße aus den Würfeln herausragen.Dann dekoriere die Käsespieße mit bunten Früchten, sodass das ganze stachelig und igel-artig aussieht. Die Holzspießchen sollen immer noch als »Griff« ein wenig herausragen.
Und fertig ist dein Partyigel! Guten Appetit und viel Spaß!