Kopf frei für den kreativen Flow – mal angewendet
In meinem Blog möchte ich nur über Bücher, Apps, oder Hardware berichten,
die tatsächlich hilfreich sind, die ich selbst gelesen oder genutzt habe. Das tue
ich mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Kopf frei für den kreativen Flow habe ich wirklich gekauft bevor ich überhaupt daran dachte, darüber zu bloggen.
Eins vorweg, ich kenne Roberta Bergmann persönlich als eine liebe und sehr kreative Kollegin. Kennengelernt haben wir uns als ich den ersten Illustratorenstammtisch in Braunschweig gegründet habe.
Das erste Treffen wurde im “Tatendrang” abgehalten, einem Ladenatelier, das Roberta mit 4 anderen
talentierten Gestalterinnen teilte.
Roberta’s Buch, Kopf frei für den kreativen Flow habe ich bei einem „Ladies Art Night“, die Roberta im ihrem neuen Atelier gehalten hatte, zum ersten Mal in der Hand gehabt. Mir hat die Gestaltung und der Inhalt des Ratgebers gefallen, darum setzte ich es auf meiner Bücherliste „kauf ich“.
Das habe ich getan und es gern gelesen.
Rezension
Was mir sehr gut an ihrem Werk gefällt: Du kannst es auf gewohnter Art und Weise von vorne bis hinten durchlesen, aber du kannst einfach eine Seite aufschlagen und dich davon inspirieren lassen. Es enthält 40 Rezepte, die deine Kreativität anregen und 15 weitere „Erste-Hilfe-Blockaden-Lösen“-Rezepte, deren Zutaten es in sich haben.
Kopf frei für den kreativen Flow ist sehr schön gestaltet und leicht zu lesen. Ihre „Rezepte“ (Empfehlungen) sind sehr gut begründet und enthalten konkrete Beispiele. Manche Rezepte kannte ich, manche waren mir neu, manche scheinen auf dem ersten Blick widersprüchlich, doch alle enthalten etwas, was dich und deine Kreativität anspornen.
Probieren geht über's Studieren
Da ein solches Sachbuch die Kreativität anregen soll, ist es nur passend, dass ich ein paar Rezepte ausprobiere, statt nur darin zu schmökern.
Heute bereite ich ein kleines Menü der Anregungen aus Kopf frei für den kreativen Flow vor. Mal sehen ob sie dir so gut schmecken wie mir.
Der 1. Gang, ein Mischgericht
Dieser 1. Gang ist eigentlich ein Mischrezept aus „Kopf frei für den Kreativen Flow. Es ist Rezept No. 1 „Einfach machen“ kombiniert mit No. 4. „Hordus“.
In meinem Büro steht eine schwarze Kiste, worin ich Objekte aufbewahre, die ich eines Tages als Collage zusammenstellen will. Mit den Jahren ist wirklich noch keine Collage daraus entstanden. Darin sind viele Kleinigkeiten, die den Weg zur Mülltonne erspart geblieben sind, z.B. die orangefarbenen Verschlüsse meiner Druckerpatronen, weil sie mir an Vogelschnäbel erinnern.
Vielleicht brauche ich nicht zu erwähnen, dass diese Schatzkiste mit Gegenständen überquillt. Weil ich mein Büro renovieren möchte, ist es doch an die Zeit etwas mit den Inhalt anzustellen.
Mein Vater und das Sammelgenerbe
Mein Vater ist ein Sammler—sein 200 qm großes Haus ist voller Eisenbahnloks und alten Milchflaschen. Ich versuche möglichst diesen geerbten Sammeldrang zu widerstehen, doch als ich neulich bei der Polsterei Kraftschik in Wolfenbüttel war, kam ich ganz stolz mit zwei tollen Musterbücher von Polsterstoffe nach Hause.
Ganz spontan, versteht sich.
Es wäre ganz schön blöd wenn ich die Stoffe nicht verwenden würde und sie nur in meinem Büro herumliegen würden. Schließlich ist jede Stelle, jede Nische dort ein „Premium“ Platz – doch mehr dazu meinem Vorher/Nachher-Renvoierungsblog im Mai.
Einfach machen
Aus diesem Grund wählte ich heute das Kapital „Einfach machen“. Ich habe die Aktion auf Video aufgenommen und zeige diese zu einem späteren Zeitpunkt auf meinem YouTube Kanal.
Das Kapitel „Einfach machen“ kombiniert mit „Hordus“ – also ein Fundus anlegen und —in meinem Fall tatsächlich nutzen— haben einige Gefühle in mir ausgelöst. Das erste war Unbehagen. Was ist wenn das, was ich mache und dir zeigen will, nicht gut genug ist?
Collage ist kein Metier, in dem ich mich besonders wohl fühle. Schliesslich bloggt doch jede/r um zu zeigen wie professionell und talentiert und perfekt er oder sie ist.
Doch genau deswegen ist dieses Prinzip „Einfach machen“ so wichtig. Du traust dich was, ohne dich darum zu kümmern wie das Ergebnis ausschaut.
Das wirkt wie ein Katalyse.
Kopf frei für den kreativen Flow – Methode „Hortus“
Aber Stopp!
Fast am Anfang, als die ersten Collageideen entstanden, überlegte ich, mit welchen Kleber ich arbeiten wollte und entschied mich für die Heißklebepistole, die ich letztes Jahr gekauft habe. Leider war sie unauffindbar. Hat meine Tochter sie in ihrer Wohnung? Schnell eine Nachricht geschickt und schnell die Antwort bekommen. Sie müsse in einer Kiste im Keller sein, wo sie natürlich nicht war. Mein kreativer Flow drohte schnell zu stocken. Ich merkte wie mein Puls schneller schlug und wie mir Schnappatmung drohte. Ein bisschen Panik stieg in mir hoch, weil mein Vorhaben zu scheitern drohte.
Schnell erkannte ich dennoch das Gute an der fehlenden Heißkleberpistole: Ich darf einfach machen und spielen. Mir wurde wieder deutlich: Das Resultat war unwichtig. Das war die Katalyse.
Ich spielte mit den Objekten und musste nichts für Omas Kaminsims gestalten. Ich darf einfach experimentieren – mit Form, Farbe und Materialien. Mein Kopf erlaubte mir dadurch eine etwas andere Richtung zu bestreiten und gab das Ergebnis einem anderen Sinn als ich es geplant habe.
Kopf frei für den kreativen Flow – No. 1: Einfach machen
Fazit: Alles was in dieser Sammelkiste liegt kommt von unserer Wegwerf-gesellschaft, von den Druckertinteveschlüsse bis hin zu den winzigen Drahtverschlüssel und anderen Plastiketeilen. Wir gefährden damit unseren Umwelt – wir gefährden damit auch die Tierwelt. Diese Aussage war mir erst im
Nachhinein klar.
Einfach machen—eintauchen ohne dein Ziel zu kennen, denn der Weg ist das Ziel.
Der 2. Gang: Oder lieber doch Planen?
Roberta Bergmann erwähnt eine Technik, die ich seit etwas über einem Jahr anwende: Planen. Genauer gesagt, ich führe ein Bullet Journal. Das „Bujo“ hilft mir meine Gedanken zu organisieren und zu erkennen, ob etwas wirklich wichtig ist. Darin schreibe ich nicht nur Termine sondern auch Projektideen auf, wenn sie aufleuchten wie ein Glühwürmchen. Es ist mein Glas, in dem ich diese flüchtige Kreaturen einfange.
Das schöne daran, ist: es it nur für mich und macht mich unabhängig von meinem Bildschirm oder Smartphone.
Neulich habe ich angefangen meine Blogtexte in einem gesonderten Journal aufzuschreiben. Das Planen, das einfangen von Ideen mit einer analogen Methode erlaubt mir, mich zeitweise aus der digitalen Welt zurückzuziehen. Ich schreibe mit Feder, lasse die Tinte über die Seiten ihre Linien ziehen und die
Worte, die ich schreibe, kann ich tatsächlich im Kopf hören. Die Langzeitplanung am Rechner ist auch nicht verkehrt. Die Kombination aus digitaler und analoger Planung hilft mir, in den Flow zu kommen. Dazu
verwende ich Tap Forms – darüber schreibe ich ausführlicher im Mai.
Rezept 2, „Oder lieber doch planen?“ schmeckt mir sehr gut. Es ist mein Leibgericht.
Der 3. Gang: Erste Hilfe
Aber was ist, wenn du wirklich eine Blockade hast? Und es fühlt sich an, als würde eine Schlinge um deinem Hals sitzen, weil du eigentlich immer kreativ sein sollst? Und dir wirklich keine Ideen einfallen? Kreativ zu sein ist eine Sache, aber ständig mit Kreativität auf Kommando zu zaubern eine andere.
Darauf geht Roberta Bergmann in Kopf frei für den kreativen Flow ein.
Bei mir half das Kapital „Neustart“
Lange habe ich meinen Blog vernachlässigt. Ich war im Wimmelbildhimmel und Bloghölle. Mir fehlte die Muse zum Schreiben und ich schob die Schuld auf meine Arbeit am Wimmelbuch. Ich war “zu beschäftigt.”
Doch, ich denke, tief in mir drin, wusste ich nicht genau, was ich von meinem Blog wollte.
Ich bin ein Mensch, der sehr gern Abwechslung mag. Leider ist diese Vorliebe zur Abwechslung nicht unbedingt ein Erfolgsrezept fürs Bloggen. Heute über dies schreiben und morgen über was anderes…
Wenn ich an Roberta denke, bewundre ich ihre Vielseitigkeit.
Es war mir erst nach dem Kauf vom Kopf frei für den kreativen Flow klar, dass ich Bücher und Produktrezensionen in meinem Blog aufnehmen wollte. Weil ich Bücher liebe, weil ich gern mich mit anderen über lesenswertes austausche, weil ich wissen will, ob es sich lohnt, dieses Buch oder jene App zu kaufen.
Außerdem wollte ich nicht nur meine eigene Arbeiten zeigen (ich sehe sie ja oft), genauso wie ich nicht nur Rezensionen schreiben will. So half mir diesen Kapital auf der Sprünge, einen Konzept für einen Blogzyklus zu entwickeln, was mich auf Dauer reizt und dir, als Leser, wertvolle Informationen und Erkenntnisse bringt.
Also doch ein Neustart. Für dich und für mich.
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Foto „Kopf frei für den kreativen Flow“ ©Roberta Bergmann – Fotos und Collage ©Kimberley Hoffman
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